Rosengarten, 6. – 10.09.2000

An einem schönen Spätsommertage fuhren wir, sieben Bergwanderer an der Zahl, um 5:30 Uhr los nach Bozen und weiter zum Rosengarten, wo wir gegen 12:30 Uhr oberhalb von Pozza di Fassa eintrafen. Von dort, genauer dem Weiler Monzon (1500 m.ü.N.N.), machten wir uns zunächst zur Rif. Gardeccia (1900) auf, und von dort zur Vaiolet-Hütte (2240), unserem Tagesziel.

Am nächsten Morgen ging’s dann kontinuierlich aufwärts zur Graßlei-tenpaß-Hütte (2601), von wo wir eigentlich den Kesselkogel erklettern wollten. Jedoch hatte es in der Nacht geschneit, zudem wehte ein sehr kräftiger und kühler Wind aus Norden so, daß uns der Hüttenwirt deutlich abriet. Diesen Rat befolgend, ging’s stattdessen den Kessel runter, dann oberhalb der Graßleiten-Hütte wieder rauf und schließlich weiter zur Tierser-Alpl-Hütte (2440). Einige von uns waren dort nicht müde genug, und nahmen nach einer kurzen Rast den Maximilian-Klettersteig (2655), benannt nach Max, dem Erbauer der Hütte, in Angriff. Dieser Steig wird nur schwindelfreien und trittsicheren Bergwanderern empfohlen, was wir hiermit bestätigen.

Am folgenden Tag und bei deutlich besserem Wetter teilte sich die Gruppe. Die eine Hälfte wanderte die Vortagestour mit Ausflug zum Cima Scaglieret (2887) retour, die andere erklomm den Laurenzi-Klettersteig (2800; benannt nach Laura, der Frau von Max; sehr anspruchsvoll, nur für sehr geübte Klettersteig-Wanderer mit guter Kondition), durchquerte das Antermoja-Tal, umrundete den Kesselkogel halb und traf auf die andere Gruppe unterhalb der Graßleitenpaß-Hütte. Wir alle waren an diesem Freitag-Abend sehr froh, als wir auf der Vaiolet-Hütte ankamen.

Samstags folgte zunächst der - eher gemütliche - Aufstieg zum, und die Überschreitung des, Tschager Joch, sowie der anschließende Anstieg zum Santner-Klettersteig oberhalb der Kölner/Rosengarten-Hütte. Dieser Steig bietet so ziemlich alles – bis auf das Einschlagen von Haken etc. – was den Bergkletterer begeistert: Anstrengung, tolle Aussichten, senkrechte Anstiege mit Sicherungsseil, abenteuerliche Felsformationen und Nervenkitzel pur bis hin zur Santnerpaß-Hütte (2734). Dort trafen wir auf die "echten" und leichtgewichtigen Felskletterer, die nur ihren eigenen Seilen und Fingerspitzen "vertrauen".

Von dort war’s nur ein Katzensprung runter zur Gartl-Hütte (2621), unserer letzten Übernachtung. Von hier und dem steinigen Hochtal aus boten sich uns herrliche Blicke rauf zu den Vaiolet-Türmen (fast übervölkert von Bergsteigern) und den Spitzen der König-Laurin-Wand, deren wirk-liche Höhe und Steilheit sich wohl nur aus dem Tale ermessen läßt.

Sonntags ist Ausflugstag in bella Italia, so auch im Rosengarten. Schon früh am Morgen trafen wir auf wanderbegeisterte Tiffosi-Scharen im steilsten Berggeröll. Mittags war’s dann geschafft, und wir auch. Die nachfolgende Heimfahrt gestaltete sich eher unspektakulär so, daß wir gegen 19:00 Uhr wieder - mit gesunden Knochen - Neuhäuser Boden unter den Füßen hatten.

WF Bernhard Reckels


Bilder von unserer Tour:

Die Gruppe am ersten Tag in Monzon.
Heißa, jetzt geht's los zur Rif. Gardeccia.
Rifugio Gardeccia
Aufstieg zur Rifugio Vaiolet
Die Vaiolet-Hüette
Der Kessel unterm gleichnamigen Kogel
Die Tierser-Alpl Hüette
Blick vom Cima Scaglieret auf
die Gartl-Hüette und die Vaiolet-Türme
Der Santner-Paß
Die Santner-Hüette
Rifugio Gartl, des nachts
Abstieg von der Gartl zur Vaiolet-Hüette